Wanderfreunde Eddelak und Umgebung e.V.

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Eddelaker Mühle

"Gott mit uns"

(Chronik unserer Mühle)

Eine besonders schöne und wohlerhaltene Mühle ist die "Holländermühle" "Gott mit uns" in dem zwischen Brunsbüttel und St. Michaelisdonn gelegenen Kirchspielort Eddelak in Dithmarschen. Der Erbauer und erste Besitzer der Eddelaker Mühle war Christian Harms aus Rösthusen, der 1802 ein Baugrundstück für 400 Mark von dem wohlhabenden Brauer und Brenner Franz Sühl erwarb. Er erbaute darauf im Sommer 1802 ein Wohnhaus und eine Kornmühle. Nur vier Jahre lang, bis zu seinem Tode, betrieb Harms die Mühle. Nach einigen Besitzerwechseln kaufte 1863 der Müller Martin Friedrich Egge aus Tiebensee die Mühle. Er brach 1865 die alte Bockwindmühle ab und ersetzte sie durch die unterbaute Holländermühle "Gott mit uns", die er darauf hin noch viele Jahre betrieb. Dass bei dem Umbau Teile der alten Mühle mit verwendet wurden, ist an den Zapfenlöchern im Gebälk des neuen Baues zu erkennen. Von Anfang an war die Mühle mit einer Windrose ausgestattet. 1906 ließ Egge eine neue eiserne Flügelwelle einsetzen., die von der Eisengießerei Voß (heute Köster) in Heide hergestellt worden war. Doch schon ein Jahr später ging die Mühle in den Besitz des Müllers Jacob Haalck aus Burg i. D. über. Um vom Wind unabhängig zu werden, erhielt die Mühle 1909 einen Benzinmotor. Seit 1937 springt an seiner Stelle ein Dieselmotor ein, wenn der Wind ausbleibt. Von den vier Mahlgängen (ein Mehlgang, ein Graupengang und zwei Schrotgänge) arbeiten heute nur noch die beiden Schrotgänge. Mehl stellte die Eddelaker Mühle nur in Notzeiten nach den beiden Weltkriegen, zuletzt noch bis 1952, her. Die Steine des Mehlganges sind "Franzosen", also Natursteine, während die der Schrotgänge auswechselbare Kunststeinauflagen haben. Windgetriebene Elevatoren und eine Mischmaschine vervollständigen die Einrichtung. Wie bei allen Windmühlen fielen im Laufe der Zeit auch bei der Eddelaker teure Reparaturen an. Es wurden jedoch immer nur neue Teile eingebaut, keine von anderen Mühlen übernommen. Im letzten Krieg, als das Holz knapp war (1943), schnitt man einen neuen Flügel für die Eddelaker Mühle aus einem Dalben des Nord-Ostsee-Kanals. Ein morschgewordener Flügel wurde 1961/62 durch einen aus Lärchenholz ersetzt. 1947/48 erhielt die Mühle ein neues Reetdach.

Heute wird die Mühle von dem Sohn Jacob Haalcks, Albert Haalck, betrieben, der sich für die Erhaltung des Holländers einsetzt. Die Notwendigkeit, seinen Betrieb wirtschaftlich zu führen, zwingt ihn, eine elektrische Schlagmühle anzuschaffen, die billig und zuverlässig arbeitet und vor allem nicht so kostspielige Reparaturen erfordern wird wie die Windmühle.

Bericht aus unserer Zeitung vom 10. April 2007

Sanierung des Eddelaker Wahrzeichens ist abgeschlossen

"Gott mit uns" hier noch ohne Flügel

 

"Gott mit uns" hier noch ohne Flügel

 

 

Beim Anheben einer Stahlrute

 

 

Einsetzen einer der 2 Stahlruten

Unter Assistenz von Hauke Haalck wird eine Stahlrute in das Flügelkreuz eingesetzt

 

Beide Flügel fertigmontiert

 

 

Hier erstrahlt sie wieder im alten Glanz

 

"Gott mit uns" im Winterkleid

  "Gott mit uns" im Winterkleid  
Das Eddelaker Wahrzeichen, die historische Mühle "Gott mit uns", erstrahlt im neuen Glanz. Die im November des vergangenen Jahres begonnenen Bauarbeiten sind abgeschlossen. Nun drehen sich die Flügel wieder im Wind.
"Am Gründonnerstag um 11.30 Uhr erfolgte die Drehprobe für die neuen Flügel. Der Mühlensachverständige Uwe Karstens aus Ascheberg hat die Sanierungsarbeiten abgenommen und dabei keine Mängel vorgefunden", freut sich der Mühlenbesitzer Hauke Haalck. So wurde das Schmuckstück am Eddelaker Ortseingang rechtzeitig zu den Ostertagen wieder zu einem beliebten Fotoobjekt. Nachdem der erneuerte Drehkranz und die restaurierte Kappe bereits im November vergangenen Jahres von der Firma Lommatzsch aus Eggstedt aufgesetzt waren, wartete man auf die Flügel. Diese wurden von der holländischen Fachwerkstatt der Firma Wesseldijk in Lockem hergestellt. "Da war sehr viel Handarbeit gefordert. So mussten sogar Schrauben teilweise angefertigt werden. Aber das Warten hat sich gelohnt, die haben sehr gute Arbeit abgeliefert" blickt Hauke Haalck stolz zurück.

Die zwei 18 Meter langen Stahlruten wurden mit einem Tieflader aus Holland angeliefert. Diese als Flügelträger dienenden Elemente waren dort vollständig vormontiert worden. Alle Einzelteile wurden nummeriert und anschließend wieder auseinandergebaut. Nachdem die Stahlruten mit einem Kran in das Flügelkreuz eingelassen waren, begann die Flügelmontage mit ihren zahlreichen Einzelteilen. Flügel für Flügel wurden zunächst die Jalousieklappen aus Aluminium montiert, um dort anschließend die Mechanik für die Jalousieverstellung zu installieren. Diese Mechanik wurde immer wieder geprüft. Bei besten Witterungsbedingungen ging den drei holländischen Monteuren die Arbeit zügig von der Hand. Nach der erfolgreichen Drehprobe erfolgte noch die abschließende Montage der Windbretter. Damit ist die Eddelaker Mühle als "Galerie-Holländer" wieder im besten Zustand. Wenn sich die Flügel nun einige Monate gedreht haben, werden die Holländer noch einmal zur Feinjustierung kommen.  Die erste Kostenschätzung für die Sanierung wurde 2002 vorgenommen und Anfang 2006 mit einem Finanzvolumen von rund 160.000 €uro genehmigt, welches auch eingehalten wurde. Geldgeber waren neben dem Land Schleswig-Holstein auch die Stiftung für Schleswig-Holsteinische Landschaft, Landesamt für Denkmalpflege, Mühlenverein Eddelak, Gemeinde Eddelak, Mühlenverein Schleswig-Holstein/ Hamburg und der Verein für Dithmarscher Landeskunde. Außerdem haben Mitglieder des Eddelaker Mühlenvereins auch noch Eigenleistung mit eingebracht. Seit 1986 steht die Mühle "Gott mit uns" unter Denkmalschutz, seit 1994 dient sie auch als Hochzeitsmühle. Für dieses Jahr liegen bereits einige Anmeldungen für Hochzeiten vor, doch es sind noch weitere Termine frei. Am Pfingstmontag, 28. Mai 2007, wird sich der Mühlenverein Eddelak wieder am Mühlentag mit einem "Tag der offenen Tür" beteiligen.

 

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