Wanderfreunde Eddelak und Umgebung e.V.
Mitglied im
Wanderverband Norddeutschland e.V.
"Moorkieker"
Mit dem Moorkieker unterwegs - eine Wanderung von Wischhafen auf dem Elbdeich in Richtung Drochtersen nach Aschhorn, zum Torfabbaubetrieb des Unternehmens EUFLOR. Mit 23 Teilnehmern der Wanderfreunde einschl. 5 Gästen trafen wir uns bei sonnigem Wetter an der Glückstädter Fähre am 16.07.2011 um 09.00 Uhr und fuhren auf die andere Elbseite nach Wischhafen. Um 10.00 Uhr starteten wir von dort, wanderten am Elbdeich entlang über Dornbusch, Drochtersen, Buschhörne, Theisbrüggermoor und erreichten nach 15 km mit einigen Pausen unseren Zielort Aschhorn mit dem "Moorkieker" gegen 14.00 Uhr. Dieter Kohn, unter dessen Wanderführung diese Wanderung stattfand, hatte seinen PKW mitgenommen. Auch Werner Hummel war mit einem "neuen" Mitglied von Hamburg nach Wischhafen angereist, sodass wir auf der Rücktour Gelegenheit hatten, mit 2 Pkws von Aschhorn nach Wischhafen zur Elbefähre zurückzufahren. Auf dem 4 km langen Rundkurs mit dem "Moorkieker", einer Lorenbahn, wurde uns unter fachkundiger Führung während der 1,5 stündigen Fahrt einiges über die Entstehungsgeschichte des Moores, so unter anderem über "Torfabbau - heute und einst", "Moorrenaturierung - das Moor nach dem Torfabbau", "Typische Stationen der Landschaftsentwicklung im Kehdinger Moor", "Grünlandnutzung auf dem Hochmoor" erzählt, um hier nur einige Themen zu nennen. Ein 1.200 m langer Holz-Bohlenweg sorgte dafür, dass von uns niemand während der Tour nasse Füße bekam und die empfindlichen Moorpflanzen dabei keinen Schaden nahmen. Unterwegs legte der Zug eine Kaffee-Pause für uns ein, in der wir mit hausgemachtem Blaubeerkuchen und Kaffee mitten in der Natur bewirtet wurden. Nachfolgend sind einige Fotos unserer Tour beigefügt. Kehdinger Moor Vor 4000 Jahren etwa bildete sich die „Kehdinger Mulde”, das Moor fing an zu wachsen. Zunächst solange noch gelegentlich Meerwasser in diese Mulde eindrang. bildete sich Schilftorf (Darg), dann entstand in einem Jahrtausend etwa der stark zersetzte Schwarztorf (Schwärztorf (Glockenheide. Besenheide). In den letzten Jahrtausenden breiteten sich Wollgräser und Torfmoose aus, der helle Moostorf legte sich in großer Mächtigkeit (bis zu 7 m im Süden) über die Kehdinger Mulde. Das größte Marschenmoor Norddeutschlands von Stade bis Oederquart in einer Länge von 25 km und einer Breite bis zu 8 km war entstanden. Seit altersher hatten die Besitzer des Marschlandes Anspruch auf das anschließende Moorland. Aus wirtschaftlichem Eigeninteresse siedelten sie verdiente Tagelöhner am Moor an, die sich im Laufe der Generationen dann selbständig machten, die ihren Bezug zum Huf und zur Marsch jedoch behielten. So hat denn auch jeder alte Marschort sein entsprechendes Siedlungsgebiet im Moor, seinen Moorort. Diese haben eine Längsausdehnung von 1,5 bis 3 km und reichen im Hochmoor bis zur Grenze. wie wir im Norden sagen, bis zur Scheidung, wie sie im Süden treffender bezeichnet wird. Treffender deshalb, weil sie als Wasserscheide zwischen Elbe- und Osteeinzugsgebiet vor etwa 250 Jahren nach langem Streit festgelegt wurde. Das 40 m² km (400 Hektar) große Kehdinger Moor an der Niederelbe zwischen Hamburg und Cuxhaven ist eine Landschaft im Wandel. Vor rund 4000 Jahren begann sich hier das Hochmoor zu bilden und rund 200 Jahre ist es her, dass Menschen den Torf als Brennstoff zu nutzen begannen. Das Unternehmen "Euflor" gewinnt hier industriell Torf mit der Auflage, die Flächen anschließend wieder der Natur zu überlassen. Auf den wiedervernässten Flächen wachsen inzwischen Torfmoose und Wollgras. Auch Kraniche und Brachvogel sind schon wieder zurückgekehrt. 90 % des Moores sind heute landwirtschaftlich genutzt oder dienen der industriellen Torfgewinnung. |